Anna von Sachsen – Gattin von Wilhelm von Oranien
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Elisabeth Christine war die Älteste von vier Töchtern des Herzogs Ludwig Rudolf von Braunschweig-Lüneburg-Wolfenbüttel (1671-1735) und seiner Gattin Christine Luise von Oettingen-Oettingen (1671-1747). Sie erblickte das Licht der Welt am 28. August 1691 in Braunschweig und starb am 21. Dezember 1750 in Wien. Ihr Kosename in ihrer Familie war "Lisebethchen".

Elisabeth Christine, die protestantisch erzogen worden war, musste am 1. Mai 1707 in der Domkirche von Bamberg zum Katholizismus konvertieren, da ihr Großvater väterlicherseits, der Herzog Anton Ulrich von Braunschweig-Wolfenbüttel, sie mit dem jüngeren Sohn des Kaisers Leopold I., Karl (1685-1740), verheiraten wollte. Die Hochzeit per procurationem fand am 23. April 1708 in der Kirche zu Maria-Hitzing in der Nähe des Schlosses von Schönbrunn in Gegenwart der kaiserlichen Familie, des gesamten Hofstaates und der ausländischen Gesandten statt. Als Bräutigamsersatz diente ihr Schwager, Kaiser Joseph I. Die richtige Hochzeit wurde am 1. August 1708 in Barcelona gefeiert.
"Tatsächlich stimmen alle Berichte darin überein, daß Elisabeth Christine von bezaubernder Schönheit war. Vor allem ihr blendender Teint - Kaiser Karl [VI.] nannte sie später immer seine 'weiße Liesl' - und ihr herrliches Haar ... wurden allgemein bewundert, dazu kam ihre ebenso bescheidene wie fürstliche Haltung ... [Lady Montagu, die der Kaiserin in Wien begegnet war, schrieb:] 'Die Kaiserin bezauberte mich völlig. Ihre Gesichtszüge sind nicht gerade regelmäßig, ihre Augen sind klein, haben aber einen lebhaften Blick, voller Anmut; ihr Teint ist der schönste, den ich je sah; Nase und Stirn sind wohlgebaut, ihr Mund hat einen hinreißenden Liebreiz. Wenn sie lächelt, zeigt sie eine Schönheit und Anmut, daß man sie anbeten muß. Sie hat eine sehr große Menge feines Haar (silberfarbig); aber ihre Gestalt ! - man muß zum Dichter werden, um ihr strenge Gerechtigkeit widerfahren zu lassen; was sie von Venus und Juno gesagt haben, das erreicht die Wahrheit nicht. ... Die Schönheit ihrer Büste und ihrer Hände ist unübertrefflich. Ehe ich sie sah, glaubte ich nicht, daß es so etwas Vollkommenes in der Natur gäbe ...'". (in: Peter Reinhold: Maria Theresia, ebenda, S. 14-15).


Elisabeth Christine musste für fast zwei Jahre allein in Spanien leben, da ihr Gatte Karl VI. nach dem plötzlichen Tod seines älteren Bruders, des Kaisers Joseph I., im April 1711 nach Österreich zurück musste. Er ließ seine Gattin als seine Vertreterin bzw. Regentin in Katalonien zurück. Elisabeth Christine konnte ihm erst im Frühjahr 1713 nach Wien folgen.


Die Ehe von Elisabeth Christine und Karl VI., "die, ohne daß die für einander Bestimmten sich auch nur ein einziges Mal gesehen hatten, von ehrgeizigen Verwandten und geschäftigen Vermittlern gestiftet worden war, wurde wirklich glücklich: jene Liebe auf den ersten Blick, die auf dem fremden Boden Kataloniens [wo Elisabeth Christine hingesandt worden war, weil ihr Gatte zum König von Spanien erhoben worden war] in beiden bei ihrem ersten Zusammentreffen in Mataro aufflammte, scheint während ihrer mehr als dreißigjährigen Ehe niemals erloschen zu sein. Die Jugendeindrücke, die Maria Theresia von diesem harmonischen Zusammenleben ihrer Eltern empfangen hatte, sind für ihr ganzes Leben bestimmend geblieben; die fast bürgerliche, im besten Sinne des Wortes gut wienerische Art, in der ihre kaiserlichen Eltern miteinander und mit ihren Kindern lebten, ein Stil, der in keiner Weise dem auch in Deutschland modisch gewordenen Beispiel des höfischen Lebens von Versailles entsprach, war auch ihr Ideal." (in: Peter Reinhold: Maria Theresia, ebenda, S. 18).
"Ihre [Elisabeth Christines] Bindung an die Kinder dürfte nicht sehr stark gewesen sein; Maria Theresia ist ihrer Mutter stets mit Ehrerbietung begegnet, hat aller ihrer Festtage gedacht, aber kaum war der Vater tot, hat sie ihr Schloß Hetzendorf herrichten lassen und sie dorthin - fast möchte man sagen - abgeschoben. Ihre ganze kindliche Liebe schenkte sie der Gräfin [Maria] Karoline Fuchs, die mit 54 schon im Großmutteralter war, als sie Erzieherin der elfjährigen Prinzessin wurde. Bis zum Tod - die 'Fuchsin' wurde in geistiger und körperlicher Frische 80 Jahre alt - blieb sie für Maria Theresia 'die Mami' ..." (in: Gerda und Gottfried Mraz: Maria Theresia - Ihr Leben und ihre Zeit in Bildern und Dokumenten, ebenda, S. 14).



"Relativ frühzeitig - schon als Vierzigerin - verlor sie allen Liebreiz der Jugend. Sie wurde unförmig dick ... Der einst so bewunderte Teint der Kaiserin wich einer roten und fleckigen Gesichtsfarbe; nur das Haar behielt bis zu ihrem Tode die Schönheit und den Glanz, der in ihren jungen Jahren alle, den Kaiser an der Spitze, bezaubert hatte." (in: Peter Reinhold: Maria Theresia, ebenda, S. 15)




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