Der Alltag im Mittelalter 352 Seiten, mit 156 Bildern, ISBN 3-8334-4354-5, 2., überarbeitete Auflage 2006, € 23,90
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Maximilian Franz, oder kurz Max Franz, war das 16. Kind und der fünfte Sohn der Kaiserin Maria Theresia und ihres Gatten Franz Stephan von Lothringen. Er wurde am 8. Dezember 1756 geboren und starb am 27. Juli 1801. Seine Geburt war für Maria Theresia die schwerste und gefährlichste von allen vorangegangenen 15 Geburten. Danach brachte sie auch keine weiteren Kinder auf die Welt.


Am 24. Januar 1765 wurde in Schönbrunn das Ballettstück "Der Triumph des Gottes Amor" aufgeführt, in dem auch zwei Geschwister von Maximilian Franz mittanzten: sein Bruder Ferdinand (links) und seine Schwester Maria Antonia (rechts). Diese Ballettstücke und Theateraufführungen bei den Habsburgern und Wittelsbachern wurden im 16. Jahrhundert von den Jesuiten eingeführt. Sie dienten zur Vorbereitung der kaiserlichen, erzherzoglichen und herzoglichen Kinder, als Erwachsene mit größerer Zuversicht öffentlich Reden halten zu können und um ihre Scheu zu verlieren.

Auf Befehl des ältesten Bruders Joseph II. verfasste Leopold II. einen Bericht über die Eigenschaften ihres jüngsten Bruders Maximilian Franz. So erfahren wir, was Letzteren auszeichnete: "Selbstbeherrschung, Ehrenhaftigkeit, Wahrheitsliebe, ausgezeichnetes Gedächtnis, Gründlichkeit und mehr Talent und Witz, als er äußerlich zeige, andererseits eine erstaunliche Teilnahmslosigkeit, ja Apathie, Verachtung der Etikette, Unzugänglichkeit für Schmeichelei und Lob, Neigung zur Ironie, zu Bonmots und Wortspielen." (in: Die Habsburger: Ein biographisches Lexikon, ebenda, S. 368).

Seine Mutter und sein ältester Bruder Joseph II. hatten für ihn die militärische Laufbahn geplant, die als Voraussetzung für die ungarische Statthalterschaft galt. Und Maximilian Franz zeigte zur Freude seiner Mutter und seines Bruders in der Tat eine besondere militärische Begabung, jedoch beendete eine schwere Krankheit im Bayerischen Erbfolgekrieg seine Karriere in der Armee. An beiden Knien waren starke Geschwülste aufgetreten, an denen die Chirurgen erfolglos herumschnitten. Nun hatte er die geistliche Laufbahn einzuschlagen. Er sollte nun Erzbischof von Köln und Münster werden.

Ermahnung seiner Mutter, der Kaiserin Maria Theresia, an ihn im Jahr 1774: "Vermeide alles was Leidenschaft ist, insbesondere in Bezug auf die Frauen. Ich bedauere es sagen zu müssen: sie sind gefährlicher als die ausschweifendsten Männer." (in: Gerda und Gottfried Mraz: Maria Theresia - Ihr Leben und ihre Zeit in Bildern und Dokumenten, ebenda, S. 232).

Wie seine Mutter wurde Maximilian Franz mit 40 Jahren als fettleibig beschrieben. Er konnte sich kaum noch bewegen. Hinzu kamen depressive Anfälle, die ihn plagten. Eine Tochter seiner Schwester Maria Karoline schrieb über ihn zu dieser Zeit: "Er [Maximilian Franz] ist ein Ungeheuer an Dicke, daß man förmlich Angst bekommt und er einem wahrhaft leid tut. Man stelle sich vor, er kann sich kaum bewegen, ißt wie ein Wolf, schläft bei der Hoftafel immer ein und schnarcht. Erzherzog Johann [ein Sohn von Leopold II.] weiß das schon und hat immer die Geduld, sich neben ihn zu setzen und ihn wieder aufzuwecken." Als die Lieblingsschwester von Maximilian Franz, Maria Christine, starb, schrieb er am 1. Juli 1798: "Meine Schwester hat also ihren Kampf beendet und ist endlich von dieser Welt befreit worden. Sie ist beneidenswert ..." Am 27. Juli 1801 kam endlich auch seine Zeit, Abschied vom Erdenleben zu nehmen. Er erlitt im Alter von 44 Jahren nach einem üppigen Mahl einen tödlichen Schlaganfall.
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