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25/01/2025

War Wilhelm von Oranien (1533-1584) ein Psychopath par excellence?

War der angeblich große Held der niederländischen Befreiungsbewegung im 16. Jahrhundert, Wilhelm von Oranien (Abb. 1), der durch seine selbstverfasste Biografie "unsterblich" geworden ist, in Wirklichkeit ein Psychopath? Schauen Sie sich bitte folgendes Video an, in dem Dr. Ramani Durvasula, Professorin für Psychologie, den Unterschied zwischen einem Narzissten, einem Psychopathen und einem Soziopathen erklärt: Narcissist, Psychopath, or Sociopath: How to Spot the Differences. Ihr Ratschlag (im zweiten Video unten), dass man sich vor einem "Prince Charming" sehr in Acht nehmen soll, da einer der wichtigsten Charakterzüge eines Psychopathen sein Charme ist (wie bei Wilhelm von Oranien), kommt für Anna von Sachsen (1544-1577), seine zweite Gattin, leider zu spät.

Abb. 1: Wilhelm von Oranien (1533-1584)

Anna von Sachsen (1544-1577) (Abb. 2), die unter ihm so sehr gelitten hatte, ist bis heute noch keine Gerechtigkeit widerfahren. Um sie loszuwerden ‒ Scheidung war im 16. Jahrhundert sowohl im Katholizismus wie im Protestantismus nicht möglich, aber im Calvinismus bei Ehebruch ‒, schwängerte Wilhelm von Oranien Anna und behauptete schließlich, seine Gattin hätte ihn mit Jan Rubens betrogen, den er gefangen nehmen und schwer foltern ließ. Das Kind, das Anna erwartete, wäre angeblich die „Frucht dieses Ehebruches“. Wilhelms und Annas Verwandte und Freunde wussten, dass der Vater dieses Kindes, ihrer Tochter Christine, Wilhelm von Oranien selbst war, und trotzdem war niemand daran interessiert, die Ehre von Anna von Sachsen wiederherzustellen. Sie war ja schließlich nur eine Frau! Lesen Sie unbedingt meine Biografie über Anna von Sachsen, die kurze Version und/oder die ausführlichere Version und helfen Sie mit, dass Männer wie Wilhelm von Oranien und seine Anhänger nicht auch im 21. Jahrhundert weiterhin ungestraft falsche Gerüchte verbreiten dürfen.

Abb. 2: Anna von Sachsen (1544-1577)

P.S.: Als Jan Rubens im Februar 1587 starb, ließ seine Gattin Maria Pypelinx (Abb. 3) auf sein Grabmal in der St. Peterskirche in Köln Folgendes schreiben: “Seine Frau, mit der er sieben Kinder hatte und mit der er 26 Jahre in Eintracht gelebt hatte und der er nicht einen einzigen Grund gegeben hatte, sich über ihn zu beschweren, ließ dieses Grabmal zu Ehren ihres hervorragenden und geliebten Gatten errichten.” Wenn Maria Pypelinx ihren Zeitgenossen und auch uns hiermit zu verstehen gibt, dass ihr Gatte keine sexuelle Beziehung mit Anna von Sachsen eingegangen war, warum erzählt man uns dann heute immer noch das „alte Märchen“ von Annas Ehebruch?

Abb. 3: Maria Pypelinx, die Gattin von Jan Rubens

Wenn Sie mehr über die Charakterzüge von Psychopathen wissen möchten, die Wilhelm von Oranien übrigens allesamt aufweist, um dem Schicksal von Anna von Sachsen zu entgehen, denn es ist in der Tat nicht leicht, dem Charme dieser Männer am Anfang einer Beziehung zu widerstehen, dann schauen Sie sich doch noch folgende Videos an: How to spot a Psychopath?, Narcissist or Pychopath: How to spot the differences, Psychopath vs Sociopath Masterclass: Everything you have to know and Is a relationship with a narcissist or a psychopath worse?

Wie alle Frauen, die mit einem Psychopathen zu leben hatten oder haben, hatte Anna von Sachsen in ihrer Ehe viel Leid durch ihren Gatten erfahren müssen. Ihr Onkel Wilhelm IV. (1532-1592), der Landgraf von Hessen-Kassel, beschrieb sie, nachdem sie am 18. Dezember 1577 gestorben war - sie war noch nicht einmal 33 Jahre alt geworden -, in seinem Beileidsbrief an den sächsischen Kurfürsten August am 12. Januar 1578 folgendermaßen: "… also das wir sie [Anna von Sachsen] schier die ellendste und unglückseligste under andern je geborenen fürstlichen Kindern nennen mogenn, fast mitleidenlich zuuernehmen ..." (in: Hans Kruse, Wilhelm von Oranien und Anna von Sachsen. Eine fürstliche Ehetragödie des 16. Jahrhunderts, S. 138, in: Nassauische Annalen, Bd. 54, 1934).

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Anna von Sachsen – Gattin von Wilhelm von Oranien
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Der Alltag im Mittelalter 352 Seiten, mit 156 Bildern, ISBN 3-8334-4354-5, 2., überarbeitete Auflage 2006, € 23,90

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