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29/10/2014

Euthanasie in der Renaissance

Margarete von Österreich (1480-1530), Kaiser Maximilians I. Tochter – Euthanasie in der Renaissance

Die Euthanasie oder Sterbehilfe gab es schon immer – selbst im katholischen Spätmittelalter –, aber auch in dieser Zeit selbstverständlich nur für die Mächtigen und Reichen. Margarete von Österreich war am 15. November 1530 unglücklicherweise mit ihrem linken Fuß in eine kleine Glasscherbe auf dem Boden getreten. Der Splitter wurde zwar entfernt, aber es entwickelte sich der Wundbrand, der schließlich, als sie Schmerzen im linken Bein verspürte, von ihren Ärzten am 22. November entdeckt wurde. Eigentlich half in diesem Fall nur die Amputation. Aber bei Margarete war der Wundbrand bereits so weit fortgeschritten, dass die Ärzte nichts mehr unternehmen konnten. Margarete nutzte die ihr noch verbliebene Zeit, in der die Schmerzen noch auszuhalten waren, um letzte Briefe an ihre Liebsten, ihre beiden Neffen Karl V. und Ferdinand I., ihre drei Nichten Eleonore, Maria und Katharina, ihren Großneffen Johann und ihre beiden Großnichten Dorothea und Christina zu verfassen und um das Heilige Abendmahl und die Letzte Ölung zu empfangen. Als am 30. November die Schmerzen letztendlich unerträglich wurden, verabreichten ihre Ärzte ihr eine Überdosis Opium, an der sie starb. Ihr linkes Bein mit dem Wundbrand wurde selbstverständlich nie entfernt. Das Opium war ihr schließlich nicht gegeben worden, um eine Amputation vorzunehmen. Wenn Sie mehr über diesen Fall, vielleicht die zeitgenössische Quelle im Original lesen möchten, oder über Margarete von Österreich und ihr interessantes Leben mehr zu erfahren wünschen, kann ich Ihnen folgendes Buch von mir empfehlen: Margarete von Österreich: Die burgundische Habsburgerin und ihre Zeit

als Buch und E-book
Buch Cover 'Margarete von Österreich'

Margarete von Österreich – Die burgundische Habsburgerin und ihre Zeit

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