Der Alltag im Mittelalter 352 Seiten, mit 156 Bildern, ISBN 3-8334-4354-5, 2., überarbeitete Auflage 2006, € 23,90
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Maximilian II. Emanuel war das zweite Kind des bayrischen Kurfürsten Ferdinand Maria und seiner Gattin Henriette Adelheid von Savoyen. Am 29. April 1706 sprach Kaiser Joseph I. über seinen ehemaligen Schwager, Maximilian II. Emanuel, und dessen Bruder Joseph Clemens, Erzbischof von Köln, die Reichsacht aus. "Die beiden Kurfürsten verloren alle ihre Rechte und Privilegien [wegen ihrer Bündnisse mit dem französischen Feind] ... Die Zeremonie selbst, während der Josef I. die Investiturpatente der Kurfürsten zerriß und von einem Herold aus dem Fenster werfen ließ, verlief äußerst prunkvoll und wurde von dem schwedischen Gesandten Strahlenheim als 'das Überwältigendste, was ich je gesehen habe', beschrieben. (in: Charles W. Ingrao, Josef I. - Der vergessene Kaiser, ebenda, S. 67).

Maximilian II. Emanuel heiratete in erster Ehe am 15. Juli 1685 in Wien Maria Antonia (1669-1692), die älteste Tochter des Kaisers Leopold I. Sie brachte ihm drei Söhne auf die Welt. Die beiden ersten von diesen starben kurz nach der Geburt, der dritte Sohn, Joseph Ferdinand Leopold, wurde sechs Jahre alt. Am 12. Januar 1695 heiratete Maximilian II. Emanuel in zweiter Ehe Therese Kunigunde Sobieski. Sie war das achte Kind des polnischen Königs Johann III. Sobieski (1629-1696) und seiner Gattin Marie Casimire Louise de la Grange d'Arquien (1641-1716). Die Ehe verlief nicht glücklich, da Maximilian II. Emanuel viele außereheliche Beziehungen pflegte. Eine seiner Mätressen war z. B. Agnes Françoise Le Louchier (um 1660-1717), die er schon vor seiner Eheschließung mit ihr gekannt hatte und die ihm einen Sohn, Emanuel Franz Joseph (1695-1747), gebar. Therese Kunigunde schenkte ihrem Gatten trotzdem zehn Kinder, u. a. seinen Nachfolger, den Kurfürsten Karl Albrecht (geboren am 6. August 1697, gestorben am 20. Januar 1745), der am 24. Januar 1742 sogar den Kaisertitel errang. In die Geschichte ging er als Kaiser Karl VII. Albrecht ein.
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