Anna von Sachsen – Gattin von Wilhelm von Oranien
124 Seiten, mit Stammtafeln und 64 SW-Bildern, ISBN 978-1-9733-1373-1, 4. überarbeitete Auflage, € 7,80
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An diesem Bild aus dem Sächsischen Stammbuch, Dresden, Sächsische Landesbibliothek, Staats- und Universitätsbibliothek, ist so ziemlich alles falsch, was falsch sein kann. Mit Sicherheit wurde es nicht von Lucas Cranach dem Älteren erstellt. Letzterer wird diese Arbeit nach ihrer Fertigstellung auch nicht kontrolliert haben. Es gibt eine Grundregel in der Vergangenheit: Bei der Darstellung von zwei Personen, die Geschwister gleichen Geschlechtes sind, steht die ältere auf der linken und die jüngere auf der rechten Seite. Christine von Sachsen ist die ältere Person. Ihr gebührt die linke Seite. Vermutlich wusste der Maler nicht die Geburtsdaten der sächsischen Prinzessinnen. Zudem wurde Magdalene mit einem Porträt ihrer Mutter Barbara von Polen wiedergegeben. Man darf dies deshalb mit Recht als eine schlechte Arbeit aus der Werkstatt von Lucas Cranach dem Älteren bezeichnen.

Bei der Dargestellten handelt es sich auch nicht um Christines Schwägerin Elisabeth von Hessen, Herzogin von Sachsen, die in die Geschichte als "Elisabeth von Rochlitz" einging.
Christine war das achte Kind und die dritte Tochter des sächsischen Herzogs Georg des Bärtigen (1471-1539). Sie erblickte das Licht der Welt am 25. Dezember 1505 und starb am 15. April 1549. Am 14. Oktober 1523 wurde sie mit dem hessischen Landgrafen Philipp I. (1504-1567) verheiratet. Es war eine sehr unglückliche Ehe. Philipp beging sogar Bigamie, und seit dem 4. März 1540 hatte Christine ihren Gatten mit einer weiteren Gattin von ihm, Margarete von der Sale (oder von der Saal) (1522-1566), zu teilen.

Christine schenkte ihrem Gatten insgesamt 10 Kinder:
- die Tochter Agnes, geboren am 31. Mai 1527, gestorben am 4. November 1555; in erster Ehe seit dem 11. Januar 1541 mit dem Herzog und späteren Kurfürsten Moritz von Sachsen (1521-1553) und seit dem 26. Mai 1555 mit dem Herzog Friedrich dem Mittleren von Sachsen (1529-1595) verheiratet
- die Tochter Anna, geboren am 26. Oktober 1529, gestorben am 10. Juli 1591; seit dem 24. Februar 1544 mit dem Pfalzgrafen Wolfgang von Zweibrücken (1526-1569) verheiratet
- den Sohn Wilhelm IV. der Weise, Landgraf von Hessen-Kassel, geboren am 24. Juni 1532, gestorben am 25. August 1592; seit dem 11. Februar 1566 mit Sabine von Württemberg (1549-1581), einer Tochter des Herzogs Christoph von Württemberg († 1568), verheiratet; Sabine schenkte ihm die neun Töchter Anna Maria (1567-1626), die Zwillinge Hedwig (1569-1644) und Agnes (1569-1569), Sophie (1571-1616), Sabine (1573-1573), Sidonie (1574-1575), Elisabeth (1577-1578), Christine (1578-1658) und Juliane (1581-1581) und die beiden Söhne Moritz (1572-1632), den nächsten Landgrafen von Hessen-Kassel, und Christian (1575-1578); außer von seiner Gattin besaß er noch von seiner Geliebten Elisabeth Wallenstein drei Kinder, seine Tochter Christine und seine Söhne Philipp Wilhelm (1553-1616) und Wilhelm († 1564)
- den Sohn Philipp Ludwig (1534-1535)
- die Tochter Barbara, geboren am 8. April 1536, gestorben am 8. Juni 1597; sie wuchs als Kind bei ihrer Tante Elisabeth von Hessen, der Herzogin von Sachsen, auf; in erster Ehe seit dem 10. September 1555 mit dem Herzog Georg von Württemberg-Mömpelgard (1498-1558) und seit dem 11. November 1568 mit dem Grafen Daniel von Waldeck (1530-1577) verheiratet
- den Sohn Ludwig IV., Landgraf von Hessen-Marburg, geboren am 27. Mai 1537, gestorben am 9. Oktober 1604; in erster Ehe seit dem 10. Mai 1563 mit Hedwig von Württemberg (1547-1590), der ältesten Tochter des Herzogs Christoph von Württemberg († 1568), und in zweiter Ehe seit dem 4. Juli 1591 mit Maria von Mansfeld-Hinterort (1567-1625/35) verheiratet; aus beiden Ehen gingen keine Kinder hervor
- die Tochter Elisabeth, geboren am 13. Februar 1539, gestorben am 15. März 1582; seit dem 8. Juli 1560 mit dem Kurfürsten Ludwig VI. von der Pfalz (1539-1583) verheiratet
- den Sohn Philipp II., Landgraf von Hessen-Rheinfels, geboren am 22. April 1541, gestorben am 20. November 1583; seit 1569 mit Anna Elisabeth von der Pfalz (1549-1609), einer Tochter des Kurfürsten Friedrich III. von der Pfalz, verheiratet
- die Tochter Christine, geboren am 29. Juni 1543, gestorben am 13. Mai 1604; seit dem 17. Dezember 1564 mit dem Herzog Adolf von Holstein-Gottorf (1526-1586) verheiratet
- den Sohn Georg I., Landgraf von Hessen-Darmstadt, geboren am 10. September 1547, gestorben am 7. Februar 1596; seit dem 17. August 1572 mit der Gräfin Magdalena zur Lippe (1552-1587) und seit dem 25. Mai 1589 mit Eleonore von Württemberg (1552-1618), der Witwe des Fürsten Joachim Ernst I. von Anhalt und Tochter des Herzogs Christoph von Württemberg († 1568), verheiratet


Die inneren Seitenflügel des berühmten Katharinenaltars in Dresden sind nicht wie die Mitteltafel (datiert) und die äußeren Seitentafeln im Jahr 1506 erstellt worden. Die auf den inneren Seitenflügeln dargestellten Damen, die ihre Gesichtszüge weiblichen Heiligen liehen, lebten mit Ausnahme von Christine von Sachsen zu dieser Zeit noch nicht. Diese Seitenflügel wurden um 1527 der Mitteltafel und den äußeren Seitenflügeln hinzugefügt. Es gibt keine zeitgenössische Quelle, die uns erzählt, dass alle fünf Tafeln im Jahr 1506 bereits vorhanden waren. Erst durch Daniel Fritschs Kopien des Katharinenaltars im Jahr 1596 (datiert) wissen wir, dass zu dieser Zeit alle fünf Tafeln existierten, aber nicht wann die äußeren und inneren undatierten Seitentafeln gefertigt worden sind. Diese zeitliche Bestimmung ist nur durch die Identifizierung der dargestellten Wettinerinnen möglich.
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