Wer ist Mona Lisa? – Identifizierung einer Unbekannten mit Hilfe historischer Quellen
als Buch bei amazon.de: 172 Seiten, mit Stammtafeln und 136 Bildern (130 Bilder in Farbe), Independently published, 1. Auflage, ISBN 978-1-9831-3666-5, € 29,31
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Gezeigt wie alle Witwen ohne Schmuck und hier zusätzlich noch mit dem Symbol des Wacholders im Hintergrund. Der Wacholder deutet nie auf den Namen der Abgebildeten hin, sondern wurde schon im Altertum als Symbol für Trauer, Tod und Wiedergeburt benutzt. Übrigens trug dieses Bildnis zumindest bis ins Jahr 1926 hinein noch den Titel "Bildnis eines jungen Mädchens" (in: Paul Schubring: Die Kunst der Hochrenaissance in Italien, Berlin 1926 (zweite Auflage). Erst danach identifizierte ein Kunsthistoriker diese Dame als "Ginevra de Benci", weil ihn der Wacholder an den Frauennamen "Ginevra" erinnerte.
Zumindest im Jahr 1926 gaben die Kunsthistoriker diesem Bildnis selbst noch den Titel: "Bildnis eines jungen Mädchens", womit sie persönlich zugaben, dass sie keine Ahnung hatten, wer die Abgebildete ist.
Das große Problem der im 15. und 16. Jahrhundert so beliebten heimlichen Eheschließungen war für die Kinder aus diesen Verbindungen, dass sie von ihren Mitmenschen sehr oft für uneheliche Kinder gehalten wurden. Schließlich waren immer nur sehr wenige Leute in diese heimlichen Eheschließungen eingeweiht worden. Nicht anders erging es dem Sohn von Fioretta Gorini und Giuliano de' Medici, Giulio de' Medici. Dabei ging er in die Geschichte nicht als Giulio Gorini, also als uneheliches Kind von Fioretta Gorini, sondern mit dem Nachnamen seines Vaters, also als legitimes Kind ein. Im Jahr 1513 bestätigten einige Mönche und der Bruder von Fioretta Gorini unter heiligem Eid, dass sie als Zeugen bei der heimlichen Eheschließung von Fioretta Gorini und Giuliano de' Medici anwesend waren. In einem Regest unter Papst Leo X. (n. 4598) wurde die Eheschließung der Eltern von Giulio de' Medici für alle Zeiten festgehalten. (in: J. Nardi, Le storie della città di Firenze, Firenze 1684, p. 274).
In der Renaissance wurde die Turteltaube bei Ehepaaren (nicht Geliebten!) als Symbol für ewige Liebe und für immerwährende Treue verwendet. Laut Aristoteles war dieses Tier nämlich monogam und würde nach dem Tod seines Partners nie einen neuen Lebensgefährten wählen. Mit diesem Gemälde hier, das mit Sicherheit von Fioretta Gorini persönlich in Auftrag gegeben worden war, sagt sie allen Betrachtern und Betrachterinnen mit Deutlichkeit, dass es für sie keine Freude mehr im Leben geben kann (der vertrocknete, blattlose Zweig) und dass es für sie wie bei der Turteltaube nur einen Partner, einen Gatten, gegeben hat, nämlich Giuliano de' Medici, und sie daher nie wieder heiraten wolle.
Wer ist Mona Lisa? – Identifizierung einer Unbekannten mit Hilfe historischer Quellen
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