Anna von Sachsen – Gattin von Wilhelm von Oranien
124 Seiten, mit Stammtafeln und 64 SW-Bildern, ISBN 978-1-9733-1373-1, 4. überarbeitete Auflage, € 7,80
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Sibylle von Kleve-Jülich-Berg war das erste Kind des Herzogs Johann III. von Kleve-Jülich-Berg (1490-1539) und die ältere Schwester von Anna von Kleve († 1557), der vierten Gattin des berühmt-berüchtigten englischen Königs Heinrich VIII. Sie erblickte das Licht der Welt am 17. Juli 1512 und starb am 21. Februar 1554. Am 8. September 1526 wurde sie mit dem zukünftigen Kurfürsten Johann Friedrich I. von Sachsen (1503-1554) verlobt. Die offizielle Hochzeitsfeier fand am 3. Juni 1527 in Torgau statt. Sibylle, die ihren Gatten sehr liebte, schenkte diesem vier Söhne: 1. den Sohn Johann Friedrich II. den Mittleren, Herzog von Sachsen-Coburg und Eisenach, geboren am 8. Januar 1529, gestorben in Gefangenschaft in Steyr am 19. Mai 1595; 2. den Sohn Johann Wilhelm, Herzog von Sachsen-Weimar, geboren am 11. März 1530, gestorben am 2. März 1573; 3. den Sohn Johann Ernst, geboren am 6. Januar 1535, gestorben am 8. Februar 1535; und 4. den Sohn Johann Friedrich III. den Jüngeren, geboren am 17. Januar 1538, gestorben am 31. Oktober 1565, der von Kindheit an durch seine vielen Krankheiten das Sorgenkind seiner Eltern werden sollte.


Im Februar 2008 bekam ich wegen dieses Porträtgemäldes von einer gewissen Meredith M. Hale, einer Spezialistin für alte Gemälde, die Anfrage, ob ich etwas zu diesem Werk sagen könnte. Durch meine Identifizierung mit Hilfe der diesem Porträt zugefügten Buchstaben "i/j b c s" für Iülich/Jülich, Berg und Cleve und Sachsen, dass es sich bei der Dargestellten um Sibylle von Kleve, Jülich und Berg, die zukünftige Kurfürstin von Sachsen, handeln würde, konnte ich der Bitte der Schreiberin nachkommen. Leider folgte sie nicht meinem Ratschlag, dass es sich beim Maler nicht um Lucas Cranach dem Älteren, sondern entweder um seinen ältesten Sohn Hans Cranach oder einem seiner Mitarbeiter handeln würde, denn der Stil entspricht nicht dem vom Meister persönlich.



Die inneren Seitenflügel des berühmten Katharinenaltars in Dresden sind nicht wie die Mitteltafel (datiert) und die äußeren Seitentafeln im Jahr 1506 erstellt worden. Die auf den inneren Seitenflügeln dargestellten Damen, die ihre Gesichtszüge weiblichen Heiligen liehen, lebten mit Ausnahme von Christine von Sachsen (1505-1549) zu dieser Zeit noch nicht. Diese Seitenflügel wurden um 1527 der Mitteltafel und den äußeren Seitenflügeln hinzugefügt. Es gibt keine zeitgenössische Quelle, die uns erzählt, dass alle fünf Tafeln im Jahr 1506 bereits vorhanden waren. Erst durch Daniel Fritschs Kopien des Katharinenaltars im Jahr 1596 (datiert) wissen wir, dass zu dieser Zeit alle fünf Tafeln existierten, aber nicht wann die äußeren und inneren undatierten Seitentafeln gefertigt worden sind. Diese zeitliche Bestimmung ist nur durch die Identifizierung der dargestellten Wettinerinnen möglich.







(Bild im Sächsischen Stammbuch, Dresden, Sächsische Landesbibliothek, Staats- und Universitätsbibliothek)

Im Halsbereich ist Sibylles Wahlspruch zu sehen: ALS IN EREN (= Alles in Ehren), das wir bei ihr des Öfteren im Hals- und Brustbereich und an ihren Hauben finden. "SHS" bedeutet: "Sibylle, Herzogin von Sachsen".





Dieses Porträt wurde von den Kunsthistorikern dem Maler Lucas Cranach dem Älteren zugeschrieben, obwohl es nicht signiert und nicht datiert ist. Kein Wunder, dass selbst viele Kunsthistoriker glauben, dass die Malkunst des Lucas Cranach des Älteren im Laufe der Jahre nachgelassen hätte. Sie haben nämlich (oder wollen einfach nicht) nicht verstanden, dass Lucas Cranach der Ältere, der ein reiner Geschäftsmann war, sich lieber seinem Weinausschank, seiner Apotheke, der Druckerei und seinen politischen Ambitionen widmete als der Malerei, die er seinen 20 bis 30 Assistenten, Gesellen und Lehrlingen überließ. Und die Qualität der Werke aus seiner Malerwerkstatt ist, ehrlich gestanden, minderwertig. Man gibt sich nicht einmal die Mühe, Fehler zu korrigieren. Sibylle von Kleve-Jülich-Berg, die uns noch auf ihren Verlobungsbildern zeigt, was für leuchtende blaue Augen sie besaß, weist somit in ihrem späteren Leben "dunkelbraune Augen" auf.
Lesetipp: Lucas Cranach der Ältere (1472-1553) und seine Familie


Dieses Porträt von Sibylle von Jülich-Kleve-Berg, der sächsischen Kurfürstin, ist ein wirklichkeitsgetreues und eines der besten Porträts von ihr, das ich gefunden habe (Stand: 2024). Mit Sicherheit wurde es von Lucas Cranach dem Älteren erstellt. Es muss um 1540 gefertigt worden sein und zeigt, dass Sibylle von Kleve-Jülich-Berg mit ihrem Hofmaler eine sehr vertrauliche Beziehung hatte. Er durfte sie in ihrer melancholischen Stimmung wiedergeben. Sibylle hatte den Tod ihres dritten Sohnes Johann Ernst, der am 6. Januar 1535 zur Welt gekommen und bereits einen Monat später, am 8. Februar 1535, gestorben war, nie überwunden. Zudem machte ihr der Gesundheitszustand ihres jüngsten Kindes, ihres vierten Sohnes Johann Friedrich III. des Jüngeren, der das Licht der Welt am 17. Januar 1538 erblickte, große Sorgen. Sie sollte zumindest seinen Tod nicht miterleben müssen, denn Letzterer starb erst 11 Jahre nach ihr am 31. Oktober 1565. Die Buchstaben "B" und das spiegelverkehrte "S" stehen übrigens für "Berg (Kleve-Jülich-Berg)" und "Sachsen".

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