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Die Borgia — Rodrigo Borgia (= Papst Alexander VI.)

Rodrigo Borgia (= Papst Alexander VI.)
Rodrigo Borgia (= Papst Alexander VI.)

Geboren:
1. Januar 1431

Gestorben:
18. August 1503

Vater:

Jofré Borgia († 1437)


Mutter:

Isabella Borgia († 1468), eine Schwester des Papstes Kalixt III. (1378-1458)


Geschwister:
  1. seine Schwester Damiata, geboren vor 1431
  2. sein Bruder Pedro Luis, Herzog von Spoleto, geboren im Jahr 1430, gestorben im Jahr 1458, keine Kinder
  3. seine Schwester Beatrice, verheiratet mit Ximen Perez de Arenos, keine Kinder
  4. seine Schwester Tecla, verheiratet mit Vidal de Vilanova, keine Kinder
  5. seine Schwester Juana, verheiratet mit Giullem (oder Giullén) Lanzol de Romani, Baron von Villalonga; sie ist die Großmutter von Angela Borgia Lanzol

Gatte/in:

Rodrigo Borgia besaß eine Reihe von Geliebten, die ihm mehrere Kinder schenkten


Kinder:

aus Beziehungen, bei denen wir die Namen seiner Geliebten nicht kennen:

  1. sein Sohn Pedro Luis, erster Herzog von Gandia, geboren um 1462, gestorben im August 1488
  2. seine Tochter Girolama, geboren im Jahr 1469, gestorben im Jahr 1483; sie wurde im Jahr 1482 mit Gian Andrea Cesarini († 1483) verheiratet, keine Kinder
  3. seine Tochter Isabella, geboren im Jahr 1470, gestorben im Jahr 1541; sie wurde im Jahr 1483 mit Pier Giovanni Matuzzi verheiratet und schenkte folgenden vier Kindern das Leben: Aurelio (1483-1506), Kanoniker der St. Peterskirche; Ippolito, Priester; Julia, verheiratet mit Ciriaco Mattei; und Alessandra (1495-1511), verheiratet mit Alessandro Maddaleni-Cappodiferro
  4. sein Sohn Rodrigo, Benediktinermönch, geboren im Jahr 1503, gestorben im Jahr 1527

aus seiner Beziehung mit Vannozza de Catanei (1442-1518):

  1. sein Sohn Juan Borgia, geboren im Jahr 1474, in der Nacht vom 14. auf den 15. Juni 1497 ermordet worden; zweiter Herzog von Gandia; seit 1493 mit Donna Maria Enriquez (1477-1520) verheiratet, zwei Kinder: Juan (1494-1543) und Isabella (1497-1557); dessen berühmter Enkel war der vierte Herzog von Gandia und dritte General des Jesuitenordens, Francesco Borgia (1510-1572); aus seiner außerehelichen Affäre in Rom, die ihm den Tod kostete, ging sein illegitimer Sohn Giovanni (1498 - nach 1548), der zukünftige Herzog von Nepi und Camerino, hervor
  2. sein Sohn Cesare Borgia, geboren im April 1476, gestorben am 12. Mai 1507; bis 1498 Bischof von Pamplona und Valencia und Kardinal, seit 1499 Herzog von Valence und Herzog von der Romagna, seit dem 12. Mai 1499 mit Charlotte d'Albret († 1514), der Schwester des Königs Johann von Navarra, verheiratet, eine legitime Tochter Louise (1500-1553) und zwei illegitime Kinder, sein Sohn Girolamo, geboren um 1500, und seine Tochter Camilla/Lucrezia (um 1501-1573), Äbtissin des Klosters S. Bernardino in Ferrara
  3. seine Tochter Lucrezia Borgia, geboren am 18. April 1480, gestorben am 24. Juni 1519
  4. sein Sohn Jofré Borgia, Fürst von Squillace, in erster Ehe seit dem 11. Mai 1494 mit Sancia von Aragon († 1506), einer unehelichen Tochter des Königs Alfonso II. von Neapel, verheiratet, in zweiter Ehe mit seiner Cousine Maria de Mila vermählt, mit der er vier Kinder hatte: Francesco, Lucrezia, Antonia und Maria

aus seiner Beziehung mit Giulia Farnese oder Julia Farnese (1475-1524):

  1. seine Tochter Laura, geboren im Jahr 1492; sie wurde im Jahr 1505 mit Niccolò della Rovere, einem Neffen des Papstes Julius II., verheiratet

Weitere Abbildungen:
Rodrigo Borgia (= Papst Alexander VI.) Rodrigo Borgia (= Papst Alexander VI.) Rodrigo Borgia (= Papst Alexander VI.) Rodrigo Borgia (= Papst Alexander VI.)

Lesetipps:

Extra:

Neutralität und Objektivität in der Wiedergabe historischer Ereignisse und Gestalten:

He did it again! Ja Volker Reinhardt, der Liebling des deutschen C. H. Beck Verlages, kann es nicht lassen, uns seine persönliche Meinung über bedeutende Gestalten in der Geschichte, seien es die Borgias oder Johannes Calvin, als objektive Geschichtsschreibung zu verkaufen (siehe die Rezension zu seinem Buch "Die Tyrannei der Tugend. Calvin und die Reformation in Genf"). Auch sein Werk über die Borgia, "Der unheimliche Papst Alexander VI. Borgia 1431-1503", weist eine große Wissenslücke hinsichtlich der Borgia, der Sforza und anderer wichtiger Gestalten in der italienischen Geschichte des 15. und 16 Jahrhunderts auf und ist gefüllt mit der persönlichen Meinung des Autoren, die er durch ihm genehme, z. T. dubiose Quellen und durch sein nicht endenwollendes Heruminterpretieren zur "historischen Wahrheit" erheben möchte. "Unheimlich" ist in seinem Buch nicht der Papst Alexander VI., unheimlich ist die Vorgehensweise von Volker Reinhardt als Historiker, der nämlich sämtliche Regeln der Objektivität im Umgang mit historischen Quellen bricht (Fortsetzung meiner Kritik bezüglich Volker Reinhardt und seines Buches bei: Juan Borgia).

Lesen Sie bitte folgendes Schlusswort über den Papst Alexander VI. im Buch "The Renaissance Popes - Culture, power and the making of the Borgia myth" des Historikers Gerard Noel, das im Jahr 2006 in London herausgegeben wurde: "'The Borgia Myth' might have well been the name of an early historical crime novel – a novel to enthrall the world for all of 500 years. It is only in the last century that its veracity has been seriously called into question. Considerable damage had been done meanwhile, both to history and to the reputation of the Borgias. The myth is one of the greatest stories of all time – but myth it unquestionably is, rather than truth. The Borgias were people of their time, not ours ... It would be invidious to treat them as saints (although Lucrezia showed increasing saintliness towards the end of her life). But to treat them merely as arch-sinners shows a disrespect for historical accuracy, bordering upon outright contempt. ... In fact, there seems to have been remarkably little criticism of Rodrigo Borgia before he emerged from the conclave as Pope Alexander VI. ... It must also be said that some of the documents produced in the propaganda war against the Borgias are of questionable provenance. ... For the times he [Pope Alexander VI] lived in, Alexander's tolerance of criticism, both fair and foul, was quite amazing ... Many of the allegedly poisoned cardinals were not Alexander's enemies but, instead, his friends; conversely, many of his enemies outlived him. ... twenty-seven cardinals died during Alexander's eleven-year papacy, thirty-six cardinals died during the nine-year papacy of [Pope] Julius [II] ... Yet Alexander is regarded as a poisoner, whereas Julius is not. Surely this judgement is perverse. ... Cardinal Rodrigo Borgia is the most competent senior churchman of his time. He has managerial talents comparable to the chairman of the greatest multi-national of our own time. ... Alexander was entrusted with the sacred stewardship of the church; he served it well. Would that he had been less tolerant of the personal attacks upon himself. The vilification, which he treated good-humouredly, was used as source material for so much further calumny throughout the succeeding centuries. It has done his reputation terrible and lasting harm. ... Professor Michael Mallett on the vital effect of the hatred of Julius II on Alexander VI's reputation: 'It was this hatred which led the same Julius to torture confessions of crimes, supposedly committed at the comment of the Borgias, out of Alexander's servants, and to eradicate as far as possible every evidence of Borgia achievement.'" (in: Gerard Noel, The Renaissance Popes – Culture, power and the making of the Borgia myth, pp. 191-202).


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