Hans Holbein der Jüngere: Bildnis einer unbekannten Frau, 1517
„Das geistig und moralisch minderwertige Geschlecht: die Frau“
Trotz der Reformation im 16. Jh. hatte sich am Bild der Frau aus dem Mittelalter nichts geändert. Sie galt weiterhin als boshaft, lügnerisch, eitel, hochmütig, zanksüchtig, listig, heuchlerisch und ungebildet. Laut den Geistlichen, die nicht müde wurden, es ständig zu predigen, war die Frau die Feindin jeder Freundschaft, eine unentrinnbare Strafe und eine Fehlkonstruktion der Natur. Schließlich war schon der Hl. Thomas von Aquin († 1274) wie sein großes Vorbild Aristoteles († 322 v. Chr.) zu der Erkenntnis gelangt, die Frauen seien mißglückte Männer oder einfach unvollkommene Menschen! Und so sah es die Kirche ebenfalls. Das weibliche Geschlecht stellte das Hindernis der Männer auf ihrem Weg zur Heiligkeit dar, indem sie dem Teufel als Lockvogel und Versucherinnen dienten. Die Kirchenväter bezweifelten sogar lange Zeit, daß Frauen eine Seele besitzen würden. Das Hexenverbrennen im 16./17. Jh. war nur die letzte Steigerung des Frauenhasses der männlichen Geistlichkeit, ob evangelisch oder katholisch!
- Lesetipps:
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- Wenn Sie mehr über das Leben der Frauen im Mittelalter und der Renaissance wissen möchten, dann kann ich Ihnen meine Bücher "Der Alltag im Mittelalter" und "Frauen in der Renaissance – 30 Einzelschicksale" sehr empfehlen!