Augsburger Meister: Bildnis des Grafen Hans von Rechberg zu Schramberg, um 1460
Unangenehme Zeitgenossen
Unangenehme Mitmenschen gibt es zu jeder Zeit. Im 15. Jh. zählte der Graf Hans von Rechberg zu Schramberg – jedenfalls für die schwäbischen Städte – zu dieser Kategorie von Menschen. Und vor diesem „Städteschreck“, der Erpressung und brutale Gewalt anwandte, um sich finanziell und machtpolitisch zu bereichern, hatten sich die Bürger mit Recht zu fürchten. Graf Hans von Rechberg zu Schramberg stand als kaiserlicher Feldhauptmann und deutscher Söldnerführer in kaiserlichen, zuweilen württembergischen, aber auch Züricher und Nürnberger Diensten. Er bot seine Leute und sich – wie üblich unter Söldnerführern – dem Meistbietenden an. Manchmal war er auch auf eigene Faust unterwegs. Erst am 13.11.1464 hatten die süddeutschen Städte Ruhe vor ihm, da er an den Folgen eines Pfeilschusses, den ein Bauer aus dem Hinterhalt auf ihn abgegeben hatte, in Villingen starb.