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Lucrezia Borgia

Buch Cover 'Lucrezia Borgia'

Maike Vogt-Lüerssen

Lucrezia Borgia – Das Leben einer Papsttochter in der Renaissance

als Buch bei amazon.de: 152 Seiten, mit Stammtafeln und 78 SW-Bildern, 5. Auflage 2017, Independently published, ISBN 978-1-9732-7487-2, € 9,08

als E-BOOK bei amazon.de mit Stammtafeln und 78 Bildern, davon 37 in Farbe, Eigenproduktion 2014, €  9,02

Dieses Buch ist jetzt auch in estnischer Sprache erhältlich (Verlag Olion, Tallinn, Estland).

Dieses Buch ist jetzt auch in englischer Sprache als Buch und E-Book erhältlich.


In dieser Biografie möchten wir der wahren Lucrezia Borgia auf die Spur kommen. Denn leider basieren auch noch heute viele Lebensbeschreibungen der Papsttochter und ihrer Familienangehörigen auf den böswilligen Gerüchten ihrer Gegner und der sensationslüsternen Geschichtsschreiber des 16. Jahrhunderts. Selbst Ferdinand Gregorovius konnte diesen nicht immer widerstehen. Dabei gibt es viele Zeitgenossen der Borgias, deren Aufzeichnungen und Briefen wir mehr Glauben schenken dürfen als den Dokumenten ihrer Feinde oder der Schriftsteller, die die Borgias nur vom Hörensagen kannten. Besonders hilfreich ist das Tagebuch des Johann Burchard, der als Zeremonienmeister der Päpste alles Wissenswerte von 1483 bis zu seinem Tode im Jahre 1506 schriftlich festgehalten hatte. Seine nüchterne und sachliche Beschreibung über die Vorgänge am päpstlichen Hof straft viele Behauptungen bezüglich der Borgias Lügen. Überdies sind noch unzählige Briefe und Dokumente von Lucrezia selbst und ihren Familienangehörigen vorhanden, die sie als typische Vertreter ihrer Zeit und doch zugleich auch als außergewöhnliche Menschen wiedergeben. Dass die Wahrheit den Gerüchten an Spannung nicht nachstehen muss, werden Sie, liebe Leser und Leserinnen, zumindest im Falle der Borgias als Tatsache hinnehmen dürfen.

Vorwort

In diesem Buch möchte ich Sie, liebe Leser und Leserinnen, mit dem Leben der Lucrezia Borgia, die zu den bedeutendsten Frauengestalten der Renaissance zählt, vertraut machen. Allein von ihrer Herkunft, sie war nämlich die Tochter eines Papstes, bot und bietet sie ihren Biographen ein hervorragendes Objekt. Denn ihre Existenz hatte an sich schon etwas Skandalöses an sich. Dass sie überdies noch zu den berüchtigten Borgias gehörte, die sich im Laufe ihres Lebens zu viele einflussreiche Feinde geschaffen hatten, macht sie obendrein noch interessanter, da sie wie alle ihre Familienmitglieder unzähligen Gerüchten und böswilligen Verleumdungen ausgesetzt war.

So hatte z.B. ihr zweiter Gatte, Giovanni Sforza, ihrem Vater, dem Papst Alexander VI., nie verzeihen können, dass als Grund für die Auflösung seiner Ehe mit Lucrezia in aller Öffentlichkeit seine „Impotenz“ angeführt wurde. Welcher Mann in der Renaissance konnte diese Schmach ungerächt über sich ergehen lassen? Giovanni Sforza zahlte es den Borgias schließlich heim, indem er fleißig zu dem bereits vorhandenen Klatsch über die päpstliche Familie beitrug.

Auch Papst Julius II. „der Schreckliche“, der so unendlich hassen konnte und vor dessen Zornesausbrüchen und Rohheiten sich jeder, der mit ihm zu tun hatte, fürchtete, trug zur Verunglimpfung der Borgias emsig bei. Hasste er doch seinen Vorgänger, Papst Alexander VI., und dessen Familie abgrundtief.

Lucrezias Vater hatte zudem nie etwas gegen die vielen Spott- und Schmähschriften und Pamphlete, die gegen ihn und seine Familie schon zu seinen Lebzeiten in Umlauf waren, unternehmen lassen. Dem Botschafter von Ferrara erklärte er diesbezüglich: „Ich habe ihm (dem Sohn Cesar, der diese Lügen und den Spott nicht so leicht hinnehmen konnte) gesagt, dass Rom eine freie Stadt ist, wo jeder das schreiben und sagen kann, was er möchte. Es sind so viele Dinge über mich erzählt worden, aber mir ist es egal.“

So machten die skandalösen Erzählungen über die Borgias, die wahren und die falschen, schließlich ihre Runden an den italienischen Höfen, von wo aus sie z.B. von den berühmten italienischen Dichtern Sannazaro und Pontano in Satiren umgearbeitet wurden. Von da aus landeten sie als Chroniken in Matarazzos Werken, die letztendlich Historikern wie dem bedeutenden italienischen Geschichtsschreiber des 16. Jahrhunderts Francesco Guicciardini als willkommene Quelle für seine historischen Darstellungen dienten. Denn Sex- und Crime-Geschichten verkaufen sich nun einmal in jedem Zeitalter gut. Und diesbezüglich bot die Gerüchteküche um die Borgias bereits im 16. Jahrhundert reichlichst Stoff. Selbst Ferdinand Gregorovius, dessen Werk über Lucrezia Borgia zu den bekanntesten Biographien über die Papsttochter zählt, war bereit, einige dieser bösartigen Nachreden als wahre Begebenheiten zu verwerten.

Daher ging Lucrezias Vater schließlich in die Geschichte als berüchtigter Giftmörder ein. Zudem wurden ihm und seinen Söhnen Juan und Cesar bezüglich ihrer Sexualität Unersättlichkeit und zum Teil sogar Brutalität nachgesagt. Lucrezia blieb als weiblicher Borgia-Sprössling ebenfalls nicht unverschont. So soll sie Inzucht mit ihrem Vater und mit ihren beiden älteren Brüdern, Juan und Cesar, getrieben und im März 1498 ein uneheliches Kind auf die Welt gebracht haben. Sannazaro schrieb deshalb folgendes Epitaph über sie: „Hier ruht Lucrezia mit Namen, die aber in Wirklichkeit eine Thais war, die Tochter, die Ehefrau und die Schwiegertochter von (Papst) Alexander.“ Selbst in ihrer tadellosen Ehe mit Alfonso d’Este werden ihr heimliche Liebesbeziehungen mit dem venezianischen Dichter Pietro Bembo nachgesagt.

In dieser Biographie möchten wir nun der wahren Lucrezia auf die Spur kommen. Denn es gibt viele Zeitgenossen, die mit ihr, ihren Brüdern und ihrem Vater in enger Verbindung gestanden haben und deren Aufzeichnungen und Briefen wir mehr Glauben schenken dürfen als den Dokumenten ihrer Feinde oder der Schriftsteller, die die Borgias nur vom Hörensagen kannten. Besonders hilfreich ist dabei unter anderem das Tagebuch des Johann Burchard, der als Zeremonienmeister der Päpste alles Wissenswerte von 1483 bis zu seinem Tode im Jahre 1506 schriftlich festgehalten hatte. Seine nüchterne und sachliche Beschreibung über die Vorgänge am päpstlichen Hof straft viele Behauptungen bezüglich der Borgias Lügen. Überdies sind noch unzählige Briefe und Dokumente von Lucrezia selbst und ihren Familienangehörigen vorhanden, die sie als typische Vertreter ihrer Zeit und doch zugleich auch als beachtenswerte Menschen wiedergeben. Dass die Wahrheit den Gerüchten an Spannung nicht nachstehen muss, werden Sie zumindest im Falle der Borgias als Tatsache hinnehmen dürfen.


Dieses Buch hat besonders folgenden Rezensentinnen bei amazon.de gefallen:

„Anrührend (von Margrit "Leseratte", 28. Juli 2007):
Die Historikerin Maike Vogt-Lüerssen erzählt in ihrem präzise recherchierten Buch das Leben der Lucrezia Borgia, die nach allgemeiner Auffassung als blutschänderische Giftmörderin gehandelt wird. Wie falsch dieses Bild von ihr ist, welche Quellen falsch zitiert oder nicht beachtet wurden, enthüllt dieses Buch. Obwohl ich Geschichte sehr liebe und so manchen "Schinken" gelesen habe: besser bin ich nie unterhalten worden!“

„Lucrezia Borgia (von Marion Zwiefka, 8. Februar 2008):
Wer sich für Geschichte interessiert und Vorurteile abbauen will - eben über Lucrezia Borgia, ist mit diesem Buch gut bedient. Ich habe es sehr gern gelesen. Es ist sehr gut und verständlich geschrieben. Ich kann dieses Buch nur empfehlen.“

„Lob und Anerkennung für die Arbeit von Maike Vogt-Lüerssen (von Roswitha Osmers, 30. Mai 2010):
Ich finde das Buch über Lucrezia Borgia sehr lesenswert, informativ, interessant und glaubwürdig. Die verständliche Schreibweise spricht doch endlich mal Menschen an, die sonst eher keine historischen Dokumentationen lesen, weil diese oftmals in intellektuell verbildetem und gestelztem Fachchinesisch geschrieben sind. Überzeugend ist es allemal. Ich habe nämlich vor einigen Jahren bei einem Malkurs Lucrezia aus einem Buch von Richard Friedenthal abgezeichnet, ohne etwas über sie zu wissen. Sie war nur als 'eine junge Mailänderin' beschrieben und schwarz-weiß abgebildet. Aber während des Anschauens und Abzeichnens bekommt man ein intuitives Gefühl für die Persönlichkeit, mit der man sich zeichnend beschäftigt. Nun habe ich das Buch im Internet gefunden, gekauft und gelesen. Und ich finde schon das ausgewählte Titelbild in der warmen Rötelfarbe wunderschön. Es ist eine ästhetische Augenweide und ein Kunstgenuss. Diese liebevolle, ansprechende und Lust aufs Lesen machende Aufmachung kennzeichnet auch die Internetseite kleio.org von Maike Vogt-Lüerssen, bildlich und inhaltlich. Obwohl das Bild der Lucrezia schon ein paar hundert Jahre alt ist, wirkt es auf der Titelseite des Buches sehr lebendig, warm und natürlich. Und deren Betrachtung sagt eigentlich schon ganz ohne Worte, dass auch das von Frau Vogt-Lüerssen neu recherchierte Wesen von Lucrezia entgegen der beschriebenen Charakteristik vieler anderer Schreiberlinge ihr am nächsten und authentischsten sein mag. Da sich sehr wenige Erwachsene mit der Geschichte des Mittelalters, bzw. überhaupt mit Geschichte beschäftigen, ist es doch gut, wenn solche Bücher in verständlicher Weise geschrieben werden. Der Geschichtsunterricht in den Schulen war ja für viele Menschen eher abschreckend als anregend, sich auch als Erwachsene damit zu beschäftigen. Maike Vogt-Lüerssen hat zudem u.a. ja auch ein sehr informatives Buch über das Leben im Mittelalter geschrieben, über Frauen im Mittelalter und neu über "Mona Lisa" recherchiert. Fans sowie Kritiker können da gleichermaßen nicht umhin, die Ergebnisse und neuen Erkenntnisse ihrer jahrelangen Fleiß-Arbeit dafür zu akzeptieren und anzuerkennen. Nachzulesen ist dies nun im neuesten Buch "Die Sforza ///: Isabella von Aragon und ihr Hofmaler Leonardo da Vinci". Super und wunderbar, wenn auch dieses Buch kleine und große Kinder gleichermaßen anspricht und begeistert. Vielleicht wird ja nun bald mal im Fernsehen bei "Titel, Thesen, Temperamente" ihre Arbeit gewürdigt oder wir sehen sie mal bei "Druckfrisch" angeregt plaudernd mit Literatenschreck Denis Scheck... Schmähungen hat sie ja genügend hinnehmen müssen. “