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Die Landgrafen von Hessen — Philipp I. der Großmütige (1504-1567), Landgraf von Hessen

Landgraf Philipp I. der Großmütige von Hessen
Landgraf Philipp I. der Großmütige von Hessen (1504-1567)

Geboren:
13. November 1504

Gestorben:
31. März 1567

Vater:

Landgraf Wilhelm II. von Hessen (1469-1509)


Mutter:

Anna von Mecklenburg-Schwerin (1485-1525)


Geschwister:
  • sein Halbbruder Wilhelm, geboren und gestorben im Jahr 1500 (aus der ersten Ehe seines Vaters mit Jolanthe von Lothringen)
  • seine Schwester Elisabeth (1502-1557), Herzogin von Sachsen (bekannt unter ihrem Namen "Elisabeth von Rochlitz"); seit dem 27. August 1515 mit dem Herzog Johann von Sachsen (1498-1537) (albertinische Linie) verheiratet
  • seine Schwester Magdalena (1503-1504)
  • seine Halbschwester Maria (1520-1522) (aus der zweiten Ehe seiner Mutter mit dem Grafen Otto von Solms-Laubach (1496-1522)
  • sein Halbbruder Friedrich Magnus (1521-1561) (aus der zweiten Ehe seiner Mutter mit dem Grafen Otto von Solms-Laubach (1496-1522)
  • und seine Halbschwester Anna (1522-1594) (aus der zweiten Ehe seiner Mutter mit dem Grafen Otto von Solms-Laubach (1496-1522)

Gatte/in:
  1. Christine von Sachsen (1505-1549), Tochter des Herzogs Georg des Bärtigen von Sachsen (1471-1539); Heirat kurz vor dem 14. Oktober 1523
  2. Margarete von der Sale (oder von der Saal) (1522-1566), Tochter von Hans von der Sale und Anna von Miltitz; Heirat am 4. März 1540; Philipp I. war daher von 1540 bis 1549 mit zwei Frauen verheiratet, er beging das Verbrechen der Bigamie, auf das laut der kaiserlichen Halsgerichtsordnung von 1532 die Todestrafe (Ertränken im Sack oder Enthauptung) stand

Kinder:

aus seiner ersten Ehe:

  1. seine Tochter Agnes, geboren am 31. Mai 1527, gestorben am 4. November 1555; in erster Ehe seit dem 11. Januar 1541 mit dem Herzog und späteren Kurfürsten Moritz von Sachsen (1521-1553) und seit dem 26. Mai 1555 mit dem Herzog Friedrich dem Mittleren von Sachsen (1529-1595) verheiratet
  2. seine Tochter Anna, geboren am 26. Oktober 1529, gestorben am 10. Juli 1591; seit dem 24. Februar 1544 mit dem Pfalzgrafen Wolfgang von Zweibrücken (1526-1569) verheiratet
  3. sein Sohn Wilhelm IV. der Weise, Landgraf von Hessen-Kassel, geboren am 24. Juni 1532, gestorben am 25. August 1592; seit dem 11. Februar 1566 mit Sabine von Württemberg (1549-1581), einer Tochter des Herzogs Christoph von Württemberg († 1568), verheiratet; Sabine schenkte ihm die neun Töchter Anna Maria (1567-1626), die Zwillinge Hedwig (1569-1644) und Agnes (1569-1569), Sophie (1571-1616), Sabine (1573-1573), Sidonie (1574-1575), Elisabeth (1577-1578), Christine (1578-1658) und Juliane (1581-1581) und die beiden Söhne Moritz (1572-1632), den nächsten Landgrafen von Hessen-Kassel, und Christian (1575-1578); außer von seiner Gattin besaß er noch von seiner Geliebten Elisabeth Wallenstein drei Kinder, seine Tochter Christine und seine Söhne Philipp Wilhelm (1553-1616) und Wilhelm († 1564)
  4. sein Sohn Philipp Ludwig (1534-1535)
  5. seine Tochter Barbara, geboren am 8. April 1536, gestorben am 8. Juni 1597; sie wuchs als Kind bei ihrer Tante Elisabeth von Hessen, der Herzogin von Sachsen, auf; in erster Ehe seit dem 10. September 1555 mit dem Herzog Georg von Württemberg-Mömpelgard (1498-1558) und seit dem 11. November 1568 mit dem Grafen Daniel von Waldeck (1530-1577) verheiratet
  6. sein Sohn Ludwig IV., Landgraf von Hessen-Marburg, geboren am 27. Mai 1537, gestorben am 9. Oktober 1604; in erster Ehe seit dem 10. Mai 1563 mit Hedwig von Württemberg (1547-1590), der ältesten Tochter des Herzogs Christoph von Württemberg († 1568), und in zweiter Ehe seit dem 4. Juli 1591 mit Maria von Mansfeld-Hinterort (1567-1625/35) verheiratet; aus beiden Ehen gingen keine Kinder hervor
  7. seine Tochter Elisabeth, geboren am 13. Februar 1539, gestorben am 15. März 1582; seit dem 8. Juli 1560 mit dem Kurfürsten Ludwig VI. von der Pfalz (1539-1583) verheiratet
  8. sein Sohn Philipp II., Landgraf von Hessen-Rheinfels, geboren am 22. April 1541, gestorben am 20. November 1583; seit 1569 mit Anna Elisabeth von der Pfalz (1549-1609), einer Tochter des Kurfürsten Friedrich III. von der Pfalz, verheiratet
  9. seine Tochter Christine, geboren am 29. Juni 1543, gestorben am 13. Mai 1604; seit dem 17. Dezember 1564 mit dem Herzog Adolf von Holstein-Gottorf (1526-1586) verheiratet
  10. sein Sohn Georg I., Landgraf von Hessen-Darmstadt, geboren am 10. September 1547, gestorben am 7. Februar 1596; seit dem 17. August 1572 mit der Gräfin Magdalena zur Lippe (1552-1587) und seit dem 25. Mai 1589 mit Eleonore von Württemberg (1552-1618), der Witwe des Fürsten Joachim Ernst I. von Anhalt und Tochter des Herzogs Christoph von Württemberg († 1568), verheiratet
  11. aus seiner zweiten Ehe (sämtliche Söhne trugen den Titel "Geborene aus dem Hause Hessen, Grafen zu Diez und Herren zu Lißberg und Bickenbach"):

  12. sein Sohn Philipp (1541-1569)
  13. sein Sohn Hermann (1542-1568)
  14. sein Sohn Christoph Ernst (1543-1603)
  15. seine Tochter Margarete, geboren am 14. Oktober 1544, gestorben am 12. Juli 1608; in erster Ehe seit dem 31. Dezember 1567 mit dem Grafen Johann Bernhard von Neu-Eberstein (1545-1574) und in zweiter Ehe seit dem 10. August 1577 mit dem Grafen Stephan Heinrich von Eberstein (1543-1613) verheiratet
  16. sein Sohn Albrecht (1546-1569)
  17. sein Sohn Philipp Konrad (1547-1569)
  18. sein Sohn Moritz (1553-1575)
  19. sein Sohn Ernst (1554-1570)
  20. seine Tochter Anna (1557-1558)

Lesetipps:

Extra:

"Noch um die Jahrhundertwende [vom 16. auf das 17. Jahrhundert] - in Hessen-Kassel sogar bis 1628 - war die Primogenitur im Reich kein feststehendes Prinzip, und die Fürsten verteilten ihre Länder unter ihre Söhne, indem sie jedem unabhängige oder nahezu unabhängige Rechte gaben. In einem einzigen Land konnten so nicht weniger als ein halbes Dutzend kleiner Staaten entstehen, jeder unabhängig, jeder mit einem Städtchen als Zentrum, oftmals nur einem Dorf mit einem königlichen Jagdhaus, welches dem Fürsten als Hauptstadt und Residenz diente. Jedes dieser Ländchen führte den Namen des Ursprungsstaates in Verbindung mit dem seiner eigenen Hauptstadt, wodurch die Geographie des Reiches mit Bezeichnungen wie Hessen-Kassel, Hessen-Darmstadt, Baden-Baden, Baden-Durlach beschwert wurde; außer der Kur- und Rheinpfalz gab es die verwandten Fürstentümer von Zweibrücken, Neuburg, Simmern und Sulzbach, und in dem kleinen Staat Anhalt bestanden im Jahre 1618 die vier Fürstentümer Zerbst, Dessau, Bernburg und Cöthen." (in: C.V. Wedgwood: Der 30-jährige Krieg, ebenda, S. 31).


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